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Doctor Web: Rückblick und Analyse von Bedrohungen im dritten Quartal 2024

01. Oktober 2024

Im dritten Quartal zeigte die Analyse der Statistiken von Dr.Web einen 10,81%igen Anstieg der Gesamtzahl erkannter Bedrohungen im Vergleich zum zweiten Quartal. Die Zahl der einzigartigen Bedrohungen ging um 4,73% zurück. Am häufigsten wurden Nutzer mit Adware konfrontiert. Zu den meistverbreiteten Bedrohungen gehörten auch bösartige Skripte, Trojaner, die Werbung anzeigen, und Trojaner, die in andere Bedrohungen integriert werden, um deren Erkennung zu erschweren. Im E-Mail-Verkehr herrschten bösartige Skripte und Schadprogramme, die Schwachstellen von Microsoft Office-Dateien ausnutzen, vor.

Auf Android-Geräten wurden am häufigsten die Trojaner Android.FakeApp, die zu betrügerischen Zwecken dienen, Android.HiddenAds und verschiedene bösartige Anwendungen der Familie Android.Siggen erkannt. Im August erkannten unsere Spezialisten einen neuen Trojaner – Android.Vo1d. Mit diesem Trojaner wurden knapp 1.300.000 Set-Top-Boxen unter Android infiziert. Im dritten Quartal entdeckten die Virenanalysten von Doctor Web außerdem viele neue Bedrohungen auf Google Play.

Statistiken von Doctor Web

Meistverbreitete Bedrohungen im dritten Quartal:

Adware.Downware.20091
Adware.Downware.20477
Adware, die als intermediäre Software zur Installation unlizenzierter Software dient.
JS.Siggen5.44590
In die öffentliche JavaScript-Bibliothek es5-ext-main integrierter Schadcode. Zeigt eine bestimmte Meldung an, wenn das Paket auf einem Server mit der Zeitzone einer der Städte in Russland installiert ist.
Trojan.StartPage1.62722
Schadprogramm, das die Startseite in den Einstellungen des Webbrowsers ersetzt.
Adware.Ubar.20
Torrent-Client, der unerwünschte Software auf Geräten installiert.

Malware im E-Mail-Verkehr

JS.Siggen5.44590
In die öffentliche JavaScript-Bibliothek es5-ext-main integrierter Schadcode. Zeigt eine bestimmte Meldung an, wenn das Paket auf einem Server mit der Zeitzone einer der Städte in Russland installiert ist.
JS.Inject
Bösartige, in JavaScript geschriebene Skripte, die Schadcode in den HTML-Code von Webseiten integrieren.
LNK.Starter.56
Erkennung einer speziell aufgebauten Verknüpfung, die über Wechseldatenträger verbreitet wird. Das Icon des Programms zeigt ein Laufwerk, um Nutzer irrezuführen. Bei der Öffnung des Programms werden bösartige VBS-Skripte ausgeführt, die sich in einem versteckten Ordner auf demselben Wechseldatenträger befinden.
W97M.DownLoader.6154
Downloader-Trojaner, der Sicherheitslücken in Microsoft Office-Dateien ausnutzt und weitere bösartige Programme auf infizierte Computer herunterladen kann.
Trojan.AutoIt.1410
Gepackte Version des in der Skriptsprache AutoIt geschriebenen Trojaners Trojan.AutoIt.289. Er wird als Bestandteil einer aus mehreren bösartigen Programmen (Mining-Trojaner, Backdoors und weitere Module) bestehenden Bedrohung verbreitet und verhindert, dass die Payload des Trojaners erkannt wird.

Encoder

Im Vergleich zum zweiten Quartal sank die Anzahl der Anfragen zur Dateientschlüsselung um 15,73%.

Statistik der Anfragen zur Entschlüsselung von durch Ransomware verschlüsselten Dateien:

Meistverbreitete Encoder im dritten Quartal:

Trojan.Encoder.35534 — 19.38%
Trojan.Encoder.3953 — 9.42%
Trojan.Encoder.38200 — 3.99%
Trojan.Encoder.26996 — 2.89%
Trojan.Encoder.35067 — 2.72%

Betrug im Internet

Im dritten Quartal wurden nach wie vor Spammails mit Links zu Phishing-Websites verbreitet. Nutzer aus Russland wurden mit betrügerischen E-Mails konfrontiert, die angeblich von bekannten Onlineshops stammten. In einigen E-Mails wurden Nutzer aufgefordert, an einer Verlosung teilzunehmen oder ein „Geschenk“ zu erhalten. Beim Klick auf einen solchen Link wurde der Nutzer auf eine betrügerische Website weitergeleitet und dazu bewogen, eine „Gebühr“ zu zahlen, um den „Preis“ zu erhalten.

Betrügerische E-Mail von einem angeblichen Onlineshop. Dem potenziellen Opfer wird ein großer Geldbetrag als Preis versprochen

Andere E-Mails enthielten gefälschte Gutscheine einer Elektrohandelskette. Die Links in diesen E-Mails führten zu einer Seite, die das Design der echten Website nachahmte. Um eine Bestellung aufzugeben, wurden potenzielle Opfer aufgefordert, ihre persönlichen Informationen und Bankdaten anzugeben.

Betrügerische E-Mail, in der der Nutzer aufgefordert wird, den Promo-Code zu aktivieren, um einen Rabatt zu erhalten

Außerdem wurden Spammails verbreitet, in denen Nutzer aufgefordert wurden, eine Geldüberweisung zu akzeptieren. Der Link im untenstehenden Screenshot führt zu einer Phishing-Seite mit einem gefälschten Anmeldeformular einer Bank.

Der Nutzer wird aufgefordert, eine Zahlung in Höhe von 1218,16 US-Dollar zu akzeptieren.

Phishing-Seite, die als Website einer Bank ausgegeben wird

Nutzer in Japan wurden mit betrügerischen E-Mails konfrontiert, die als Bankbenachrichtigungen (z.B. Informationen über monatliche Ausgaben) ausgegeben wurden. Diese E-Mails enthielten Links zu einer Phishing-Website. Der Link zeigte zwar die echte Adresse der Website an, beim Anklicken wurde der Nutzer jedoch auf eine betrügerische Website weitergeleitet.

Alle Links in dieser E-Mail rufen eine Phishing-Website auf

Französischsprachige Nutzer (unter anderem Nutzer aus Belgien) wurden mit Phishing-E-Mails konfrontiert, die gefälschte Warnmeldungen über die Kontosperrung enthielten. Die Nutzer wurden aufgefordert, das Konto über einen Link zu entsperren. Beim Klick auf den Link wurde eine betrügerische Website geöffnet.

Gefälschte Warnmeldung über die Kontosperrung

An russische Nutzer wurden Spammails versendet, in denen Nutzer im Namen bekannter Banken aufgefordert wurden, Investoren zu werden. Links in solchen Spammails leiten auf betrügerische Websites weiter, auf denen der Nutzer dazu bewogen wird, seine persönlichen Daten anzugeben, um Zugriff auf den versprochenen Service zu erhalten.

E-Mail, die angeblich von einer Bank stammt. Der Nutzer wird aufgefordert, eine kurze Prüfung abzulegen, um Investor zu werden

Außerdem erkannten die Virenanalysten von Doctor Web neue Phishing-Websites, die auf Besitzer von Kryptowährungen abzielen. Auf einer der Websites wurde Nutzern eine Benachrichtigung über eine eingehende Bitcoin-Zahlung angezeigt. Um das Geld zu bekommen, wurde das potenzielle Opfer aufgefordert, eine „Gebühr“ zu zahlen. In Wirklichkeit gab es keine eingehenden Bitcoin-Zahlungen und der leichtgläubige Nutzer verlor sein Geld.

Dem Nutzer wird eine Benachrichtigung über eine angebliche eingehende Bitcoin-Zahlung angezeigt

Es wurden Phishing-Websites erkannt, die das Design des sozialen Netzwerks VK nachahmen. Auf diesen Websites wurden Nutzer aufgefordert, zu erraten, welche Geschenkboxen einen Preis enthalten. Wenn der Nutzer auf die „richtigen“ Geschenkboxen klickte, „gewann“ er einen Preis und musste eine „Gebühr“ / „Provision“ zahlen.

Der Nutzer wird aufgefordert, sein Glück zu versuchen

Der Nutzer hat angeblich einen großen Geldbetrag gewonnen

Bedrohungen für Mobilgeräte

Laut Statistiken von Dr.Web Security Space für mobile Geräte wurden Nutzer im dritten Quartal 2024 am häufigsten mit Trojanern der Familie Android.FakeApp konfrontiert. Diese Trojaner werden in verschiedenen Betrugsschemas verwendet. Die zweitaktivste Bedrohung ist die Familie Android.HiddenAds. Auf Platz drei landeten Vertreter der Familie Android.Siggen.

Im dritten Quartal entdeckten unsere Spezialisten viele neue Bedrohungen auf Google Play, darunter neue Modifikationen von Android.FakeApp und Android.HiddenAds. Außerdem wurde ein Cyberangriff auf Set-Top-Boxen unter Android erkannt. Das Backdoor-Programm Android.Vo1d infizierte knapp 1.300.000 Geräte in 197 Ländern. Das Programm implementierte seine Komponenten in den Systembereich infizierter Set-Top-Boxen und konnte weitere Anwendungen auf Befehl von Cyberkriminellen herunterladen und installieren.

Besonders wichtige Ereignisse im Bereich der mobilen Sicherheit im dritten Quartal:

  • Cyberangriff durch das Backdoor-Programm Android.Vo1d, das über 1 Mio. Set-Top-Boxen weltweit infizierte
  • Hohe Aktivität von Android.FakeApp
  • Hohe Aktivität von Adware-Trojanern der Familie Android.HiddenAds
  • Neue Bedrohungen auf Google Play

Mehr Informationen über Bedrohungen für Mobilgeräte im dritten Quartal 2024 finden Sie in unserem Virenrückblick für Android.